Industriebodenbeschichtung
Der Fußboden ist eines der wichtigsten Teile des Industriebetriebes. Von seiner Qualität hängt der einwandfreie Ablauf der Produktion, der innerbetriebliche Warenverkehr und die Lagerung der Produkte ab.
Die Anforderungen an den Industriefußboden sind entsprechend vielfältig und hoch. Seine Herstellkosten, gemessen an den Gesamtherstellkosten eines Industriebetriebes betragen ca. 10-20 %. Trotzdem wird er bisher in den Lehrprogrammen der Hochschulen wenig oder überhaupt nicht behandelt.
Um so mehr ist der Architekt/ Fachplaner/ Fachbetrieb gefordert, die Anforderungen an den Industriefußboden mit dem Nutzer und den Fachingenieuren ausführlich zu untersuchen, die Problematik aufzuzeigen und die erforderlichen Eigenschaften je nach Nutzungsart und Belastung zu definieren.
WHG-Beschichtung nach 19 WHG
Vor Ausführung der Beschichtungsarbeiten muß der Untergrund auf seine Eignung hin untersucht werden
z.B. Rissbreitenbeschränkung < 0,2 mm, Tragfähikgeit bzw. Eignung des Untergrundes (HZ > 1,5 N/mm²), rückwärtig aufsteigende Feuchtigkeit etc. Darüberhinaus sind die mechanischen, chemischen und thermischen Beanspruchungen zu definieren sowie die gewünschte Nutzbarkeit des Industriebodens oder der Auffangwanne.
In der Praxis werden den genannten Parametern nicht die entsprechende Bedeutung beigemessen, welches u.U. zu Produktionsausfällen und Stillstandszeiten führen kann.
Gewässerschutzsysteme sind gemäß den Bau- und Prüfgrundsätzen des Deutschen Institut für Bautechnik geprüft und besitzen eine allgemeine baurechtliche Zulassung. In Abhängigkeit vom Hersteller zeichnen sich diese durch nachstehende Eigenschaften aus:
Der Fachbetrieb muß über entsprechende Nachweise verfügen. Hierzu zählen die Einweisungsbestätigung durch den Stofflieferanten, das Prüfungszertifikat und der Überwachungsvertrag (z.B. TÜV).
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Ableitfähige Bodenbeschichtung
Industriebetriebe fordern elektrostatisch ableitfähige Bodenbeschichtungen aus Gründen des Explosionsschutz, Personenschutz, Gewässerschutz und zum Schutz elektronsicher Bauteile.
Die speziell für diese Anforderungen entwickelten Bodenbeschichtungssysteme vermeiden den Aufbau von elektrostatischer Ladung, welche zu Funkenbildung und damit zu Explosionen führen kann.
Grundsätzlich sind die Anforderungen an die elektrische Leitfähigkeit und gewünschte Belastbarkeit mit dem betrieblich Verantwortlichen oder sachkundigen Fachplaner und Fachbetrieb zu klären.
ESD-Bodenbeschichtung
Überall dort, wo hochsensible Elektronik hergestellt, verarbeitet oder angewendet wird, droht massiver Schaden durch elektrostatische Aufladungen, z.B. erzeugt das Gehen auf einer isolierenden Epoxidharzboden -beschichtung Spannungen von einigen tausend Volt.
Da elektronischen Schaltungen auf Leiterplatten auf immer kleinerem Raum zusammenrücken, werden Leiterquerschnitte und Isolierschichten immer dünner und widerstehen damit nur noch geringen Spannungen, d.h. die elektronischen Bauelemente werden anfälliger gegenüber elektrostatischen Entladungen, zumal diese meistens unkontrolliert – da nicht spürbar – stattfinden werden.
Die Folgen sind die Zerstörung der elektronischen Bauteile oder eine Vorschädigung, welche dann später im Betrieb zu Ausfällen führt.
Um diese Ausfälle zu vermeiden, sind wirksame Schutzmaßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen unerlässlich.
Dieses wird erreicht durch die konsequente Umsetzung der aktuellen DIN 61340 – 5-1 und –5-2 (Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänome). Sie legt die allgemeinen Anforderungen für den Schutz von ESD-empfindlichen Bauelementen (ESDS) mit einer Festigkeitsschwelle von 100 V vor elektrostatischen Entladungen und Feldern fest.
Stand der Normung
Definition ESD – electro static discharge – Übergang von Ladung zwischen Körpern mit verschiedenen elektrostatischen Potentialen, verursacht durch direkten Kontakt oder influeziert durch ein elektrostatisches Feld.
Dabei werden innerhalb der einzelnen Produktionslinien ESD-Schutzzonen (EPA) eingerichtet, um mit einem akzeptablen Schädigungsrisiko ESD empfindliche Bauteile (ESDS) zu händeln.
Ein immer wichtigerer Baustein bei der Einrichtung von EPA-Zonen betrifft die Auswahl des geeigneten Fußbodens, da moderne Produktionsabläufe die herkömmliche Erdung von Personen oder Gegenständen mittels Handgelenk-Massebändern oder partiell verlegten Matten nicht mehr zulassen.Die Anforderung an einen geeigneten ESD-Fußboden sind gemäß DIN 61340-5-1, Tabelle 1 sowie Erläuterung DIN 61340-5-2 wie folgt festgelegt:
Systemübersicht | Ableitwiderstand | Systemwiderstand Mensch-Schuh-Boden | Walking Test |
---|---|---|---|
Forderung nach DIN 61340-5-1 und -2 | < 1 x 10 9 Ohm | 7,5 x 10 5 Ohm bis 3,5 x 10 7 Ohm | < 100V |
Empfehlung nach DIN 61340-5–2 bei Neubaumaßnahmen | < 1 x 10 8 Ohm | < 1 x 10 7 Ohm | < 100V |
Anmerkung: Bei einer Haupterdungsmaßnahme Mensch-Schuh-Boden muss nach DIN 61340-5-1 und 5–2 der Fußboden die Aufgabe des Handgelenkbandes erfüllen, so dass hier die nach der Tab. 1 angegebene Ableitfähigkeit von < 1 x 109 Ohm nicht das alleinige Kriterium ist.
Hier stellen moderne Flüssigkunststoffe auf Basis von Epoxidharzen die Alternative zu partiellen Bodenmatten, leitfähigen PVC-Belägen o.ä. dar. Der hauptsächliche Vorteil besteht in der mechanischen Festigkeit, Staplerbelastbar, sowie in der fugenlosen Verlegung der Kunststoffe.
Die Innovation des AB-POX 460 ESD Systems ist der erstmalige Einsatz von leitfähigen Polymeren in Epoxidharzdick -beschichtungen, welche stabil in der Epoxidharzmatrix eingebunden sind.
Im Gegensatz zu herkömmlichen carbonfasergefüllten Beschichtungen in Zusammenhang mit ESD – Versiegelungen oder carbonfasergefüllten Beschichtungen mit Siliziumeinstreuungen wird durch das AB-POX 460 ESD System bei der Haupterdungsmaßnahme Mensch-Schuh-Boden eine gleichmäßige, ebenflächige Industriebodenbeschichtung mit flächiger und punktueller, elektrischer Ableitfähigkeit, die eine schnelle, „weiche Entladung“ und eine geringstmögliche statisch / dynamische Personenaufladung leistet, hergestellt.
Durch die während der Herstellung des Materials eingestellte durchgängige Leitfähigkeit werden gleichmäßige Leitwerte sichergestellt, welche die Anforderungen der DIN EN 61340-5-1 weit unterschreiten und somit auch während der Produktionsphase dem jeweiligen Nutzer ein Höchstmaß an Sicherheit bietet.
Systemwiderstand Mensch-Schuh-Boden – Forderung < 35 MOhm – und Begeh Test (Walking-Test) – Forderung < 100 V – anhand von ausgeführten Projekten.
Weitere Vorteile des Systems sind:
Prüfergebnisse
Die von unabhängigen Prüfinstituten ermittelten Werte sind im einzelnen:
<Erdableitwiderstand>
DIN EN 61340-4-1 und –5-1
Soll: < 1 x 10 9 Ohm
Ist < 1 x 10 6 Ohm
<Systemwiderstand Mensch-Schuh-Boden>
DIN EN 61340-4-5 und –5-1
Soll > 7,5 x 10 5 Ohm <. 3,5 x 10 7 Ohm
Ist 1,6 – 3,8 x 10 6 Ohm
<Personenaufladung – Walking Test>
DIN EN 61340-4-5 und -5-1
Soll < 100 V
Ist < 20 Volt
Des weiteren werden die Anforderungen des BMW ESD Group Standard für ESD-Beschichtungsmaßnahmen sowie der Bosch Norm N 55 –D3, E1.2.4.1 und 4.2 erfüllt.
Do it Right the First Time
Sie haben hohe technische Anforderungen an ein EPA-Oberflächenschutzsystem.
Die AB-POX 460 ESD Lösung ist nutzerorientiert entwickelt. Nutzschichtstärken der ESD-Deckbeschichtung von 0,5 – 2,0, oder auch mehr, ermöglichen budgetgerechte, langlebige und auf die Belastung ausgerichtete Beschichtungen, die den am Markt erhältlichen dünnschichtigen Versiegelungen (< 0,1 mm) wirtschaftlich und technisch weit überlegen sind. Die pflegeleichte Oberfläche ermöglicht eine arbeitstechnische und optisch hochwertige Industriebodengestaltung.